Wissenswertes über Erdäpfel

Kartoffel: Die Erdapfel-Knolle als Küchenliebling

Wenn es um eine solide, sättigende Grundzutat in einem schmackhaften Gericht geht, sind Kartoffeln hoch im Kurs. Mit ihrem milden Aroma passen sie zu unzählig vielen Gerichten. Vor allem die warme Küche profitiert von ihnen.


Was sind Erdäpfel eigentlich und woher stammen sie?

Die Kartoffel (Solanum tuberosum) – in Österreich auch als Erdapfel bekannt und beliebt – gehört zur Pflanzenfamilie der Nachtschattengewächse, zu denen auch saftige Paradeiser, die Paprika und Auberginen zählen. Die oberirdische Pflanze des Erdapfels kann eine Größe von bis zu einem Meter erreichen.

Da die Pflanze zahlreiche glockenförmige weiße oder lila-bläuliche Blütenkelche zieren, schätzten die Menschen sie früher auch als Zierpflanze, bevor sie ihr Potenzial als Nutzpflanze erkannten. Die Pflanze bildet zudem Beeren aus, die sich nicht zum Verzehr eignen. Unter der Erde befinden sich die knollenförmigen Nährstoffspeicher der Pflanze. Sie sind die eigentlichen Kartoffeln, die später gekocht Teil zahlreicher Gerichte sind.

Ursprünglich stammt die Kartoffel aus Südamerika. Im 16. Jahrhundert gelangte sie durch die Seefahrer auch nach Europa. Zunächst in Spanien und England verbreitet, war sie kurz darauf auch in den anderen europäischen Ländern bekannt. Die Kartoffel diente Seefahrern als Proviant, war aber auf dem Land aufgrund ihrer ungewöhnlichen Optik zunächst nicht allzu beliebt. Mit der Zeit lernten die Menschen die Knolle jedoch immer mehr zu schätzen. Im 18. Jahrhundert begannen die Menschen zum ersten Mal, die Kartoffel auch großflächig anzubauen. Im 19. Jahrhundert erlebte sie schließlich einen wahren Boom, denn die Menschen erkannten, wie ertragreich sie ist. Bis heute gehören Erdäpfel zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln hierzulande, europa- und weltweit.

Welche Arten von Erdäpfeln gibt es?

Weltweit sind mehrere tausend Erdäpfelsorten erfasst. Nicht jede Sorte oder Kartoffelart eignet sich jedoch für alle Gerichte. Die Wahl der Sorte entscheidet oftmals darüber, wie gut ein Gericht gelingt. Insgesamt lassen sich Erdäpfel in drei verschiedene Arten unterteilen:

Mehlige Erdäpfel: Sie besitzen den höchsten Stärkeanteil unter den Kartoffelarten. Da sie nach dem Kochen mehlig-leicht zerfallen, eignen sie sich hervorragend für Eintöpfe, Suppen, Klöße und Kartoffelpüree. Typische Sorten sind Adretta, Afra, Melina oder Likaria.

Vorwiegend festkochende Erdäpfel: Sie bleiben auch nach dem Kochen in ihrer Form, sind aber weich genug, um Saucen aufzunehmen. Sie schmecken besonders gut zu einem Braten mit Sauce oder ähnlichen Gerichten, die Saucen, Dips oder Remouladen beinhalten. Typische Sorten sind Gala, Agria, Quarta, Marabel und Berber.

Festkochende Erdäpfel: Sie bleiben nach dem Kochen fest in Form und können deshalb auch zu Scheiben oder Streifen verarbeitet werden. Kartoffelsalat, Gratins oder Bratkartoffeln gelingen mit ihnen am besten. Typische Sorten sind Belana, Annabelle, Nicola, Selma und Princess.

Es gilt: Je früher die Erdäpfel ihre Erntezeit haben, umso festkochender sind sie. Des Weiteren lassen sich die verschiedenen Sorten der Kartoffel in sogenannte Reifegruppen einordnen:

Sehr frühe Sorten: sehr dünne Schale, kaum lagerfähig, Erntezeit von Mai bis Juli, Vegetationszeit von 90 bis 110 Tagen, zum Beispiel Annabelle oder Anuschka

Frühe Sorten: etwas festere Schale, bedingt lagerfähig, Erntezeit von Juli bis August, Vegetationszeit von 110 bis 120 Tagen, zum Beispiel Marabel oder Gala

Mittelfrühe Sorten: gut lagerfähig, Erntezeit von August bis September, Vegetationszeit von 120 bis 140 Tagen, zum Beispiel Agria oder Laura

Mittelspäte bis späte Sorten: sehr gut lagerfähig, Erntezeit von September bis Oktober, Vegetationszeit von 140 bis 160 Tagen, zum Beispiel Fasan oder Cascada
So vielfältig die Sorten der Kartoffel sind, so facettenreich ist auch deren Optik. Ihre Form reicht von rund über oval bis hin zu länglichen Erdäpfelknollen. Das Innere und die Schale sind entweder sehr hell von Weiß bis Gelb oder sie gehen bis ins Rote und Bläuliche.

Erdäpfel richtig anbauen und ernten

Die Kartoffel ist in ihrem Anbau recht anspruchslos und unproblematisch. Lediglich sehr schwere Böden vertragen sich nicht mit der Knolle. Sandige und lehmige Böden bieten eine hervorragende Grundlage für den Anbau von Erdäpfeln. Böden dieser Art stellen sicher, dass das Wasser stets gleichmäßig zur Pflanze gelangt. Zu starke Hitze und Trockenheit sowie Frost hemmen das Wachstum des Erdapfels.

Sobald kein Frost mehr draußen vorherrscht, ist ein Stecken der Kartoffel möglich. Auf großen Feldern erfolgt dieser Schritt maschinell. Die Maschine bildet dabei eine Furche, legt die Kartoffeln darin ab und bildet einen Damm darüber. Um Krankheiten zu verhindern, erfolgt in der Regel eine Behandlung mit Pflanzenschutzmitteln. Wenn die Blätter der Pflanze langsam absterben, ist das ein Zeichen dafür, dass die Knollen reif für die Ernte sind. Je nach Sorte sind die Knollen nach etwa 90 bis 160 Tagen bereit zur Ernte.

Für die Ernte gibt es in der Landwirtschaft Kartoffelroder, die die Kartoffeln ernten und sie von Erde, Kraut und Steinchen befreien. Anschließend lagern die Knollen kühl und trocken, bis sie in den Supermärkten in loser Form oder fertigen Verpackungen zu kaufen sind.

Erdapfel: Eine Knolle voller Nährstoffe

Die Kartoffel besteht zu etwa 75 Prozent aus Wasser und zu 14 Prozent aus Stärke. Letztere stellt eine wertvolle Energielagerstätte dar. Da Stärke erst während der Verdauung in Magen und Darm gespalten wird, gehen die Bestandteile später als beispielsweise bei Zucker ins Blut über. Das Ergebnis: Die Stärke sorgt für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl. Je länger die Knollen unter der Erde bleiben, umso stärkehaltiger sind sie.

Aufgrund des hohen Stärkeanteils ist die Kartoffel kein Gemüse im herkömmlichen Sinn, auch wenn sie im botanischen Sinn sehr wohl als Gemüse einzuordnen ist. Gemäß der österreichischen Ernährungspyramide reiht sich die Kartoffel in eine Kategorie mit Getreide, Brot, Nudeln und Reis ein. Kartoffeln gehören damit zu den Lebensmitteln, die wichtig für eine ausgewogene Ernährung des Menschen sind.

Es wird empfohlen, täglich vier Portionen dieser Grundnahrungsmittel zu verzehren. Sportlich aktive Menschen werden fünf Portionen pro Tag angeraten, da sie mehr Energie benötigen. Eine Portion Erdäpfel entspricht in etwa zwei Fäusten. Das sind in etwa 200 bis 250 Gramm gegarte, mittelgroße Erdäpfel.

Im rohen Zustand enthält die Kartoffel pro 100 Gramm gerade einmal 0,1 Gramm Fett und ist damit nahezu fettfrei. Gleichzeitig ist sie mit 17 Milligramm eine wertvolle Vitamin-C-Quelle. Vitamin C trägt unter anderem zur normalen Stoffwechselleistung im menschlichen Körper bei. Mit rund 420 Milligramm Kalium ist der Erdapfel zudem auch eine gute Quelle dieses Mineralstoffs. Diese Nährwertangaben sind lediglich Durchschnittswerte und variieren je nach Sorte.

Wohlschmeckende Rezeptideen mit Kartoffeln

Um möglichst viele Nährstoffe zu erhalten, ist es wichtig, dass Sie beim Garen der Kartoffeln auf eine schonende Zubereitung achten. Empfehlenswert sind Dünsten, Dämpfen, aber auch Kochen, wenn Sie die Erdäpfel dabei nicht überkochen. Die Garzeiten variieren je nach Kartoffelart. Wer knusprige Pommes frites aus Erdäpfeln bevorzugt, sollte diese im Backrohr statt in der Fritteuse garen. Unabhängig von der Zubereitungsmethode sollten Sie Erdäpfel vor dem Verzehr immer schälen, da sich in und unter der Schale der Schadstoff Solanin befindet.

Aus gegarten Kartoffeln lassen sich abwechslungsreiche Gerichte zubereiten. Als Klassiker gelten Salz- oder Pell-Erdäpfel, Erdäpfelpuffer sowie ein schmackhafter Erdäpfelsalat mit Schnitzel. Wer ein Gericht kreieren möchte, das garantiert Groß und Klein schmecken wird, kann Kartoffeln zu Fischstäbchen mit Erbsenpüree kochen. Denn Käpt’n Iglos Fischstäbchen eignen sich hervorragend für ein Familienessen.

Bei iglo finden Sie ebenso laktosefreie und vegane Alternativen, aus denen Sie zum Beispiel wohlschmeckenden Cremespinat mit Röstkartoffeln zaubern können. Testen Sie schmackhafte Mahlzeiten auch mit Süßkartoffeln.